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Ist basisches Wasser eine Lösung gegen Übersäuerung?

Ist basisches Wasser eine Lösung gegen Übersäuerung?

Von einer Übersäuerung spricht man bei einem Ungleichgewicht des Säure-Basen-Haushaltes. Dies bedeutet – wie der Name deutlich sagt – dass im Körper zu viel Säure vorherrscht.

Zivilisationskrankheit Übersäuerung

Die Übersäuerung des menschlichen Körpers ist längst zu einer Zivilisationskrankheit geworden. Um diesen Säure-Basen-Haushalt in Balance zu halten, gibt es verschiedene körpereigene Puffersysteme und Regelkreise.

In der Naturheilkunde spricht man immer öfter von einer Übersäuerung des Körpers und sieht die als ursächliche Quelle vieler Krankheitsbilder.

  • Antriebsschwäche
  • chronische Müdigkeit
  • Gelenkschmerzen und Arthritis
  • Allergien
  • Hautunreinheiten und Akne, Juckreiz

Zunehmend erkennen aber auch Schulmediziner die Existenz einer latenten Azidose an. So zu lesen beispielsweise im Deutschen Ärzteblatt:

„Störungen des Säure-Basen-Haushalts sind häufig, sie werden jedoch in der Praxis oft übersehen. […] Besonders bei Patienten mit Niereninsuffizienz, Diabetes, einer Leberzirrhose, einem Emphysem, Diarrhöen oder chronischem Erbrechen sowie unter bestehender Diuretikatherapie ist an Störungen des Säure-Basen-Haushaltes zu denken.
Quelle: Schäfer, R.: Dtsch Arztebl 2005; 102: A 1896; 1899 [Heft 26]

 

Übersäuerung durch ungesunde Lebensweise

Was sind denn nun die Ursachen einer Übersäuerung? Im Körper regulieren vor allem Blut, Nieren und Lunge  den Säure-Basen-Haushalt

Die Niere scheidet direkt Säure aus. Über die Lunge atmen wir CO2(„Kohlensäure“) aus.

So gibt es die chronische, latente Übersäuerung. Und deren Ursache liegt in unserer modernen, hektischen und ungesunden Lebensweise.

Eine große Rolle spielt dabei die Ernährung. Denn viele Lebensmittel bilden im Körper Säure. Aber auch Stress und Hektik spielen eine wichtige Rolle:

Übersäuerung entsteht durch:

  • Den Verzehr von Süßigkeiten
  • Fleisch, Wurst und zu viel Eiern
  • viele Milchprodukte
  • Nikotin, rauchen
  • Alkoholkonsum
  • Lebensmittelzusatzstoffe: Farbstoffe, Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker, Süßstoffe wie z. B. Aspartam
  • Kaffee
  • kohlensäurehaltiges Mineralwasser
  • Cola und andere Limonaden und Süßgetränke

Aber auch durch psychologische Faktoren:

  • Stress
  • Ängste
  • Beruflicher Druck
  • Zeitstress
  • Ärger und Wut
  • Beziehungskonflikte
  • Übermäßigen oder zu wenig Sport

Es kommt zu einer Übersäuerung der Zellen durch Bewegungsmangel, Stress und falsche Ernährung.

Die Wirkung der Lebensmittel auf den Säure-Basen-Haushalt

Auch wenn ein Nahrungsmittel sauer schmeckt, muss es keineswegs zur Übersäuerung beitragen Entscheidend sind die Säuren, die unser Stoffwechsel erzeugt. Der pH-Wert eines sagt also nichts darüber aus, wie das Nahrungsmittel wirkt. In den Zellen fallen ständig Säuren bei der Energiegewinnung und beim Abbau von Nährstoffen an.

Bekanntes Beispiel: Zitronen schmecken sauer, wirken aber letztlich durch den hohen Gehalt an basischen Mineralstoffen basisch. Die dafür verantwortlichen Citrate, die Salze der Zitronensäure, können so eine Übersäuerung des Körpers verhindern helfen.

Gemessen werden Säuren und Basen mittels des sogenannten pH-Wertes. Der pH-Wert gibt an, ob etwas sauer oder basisch ist.

Der pH-Wert reicht von 0 bis 14. Ein pH-Wert von 7 ist neutral. Dann ist der Anteil der Säuren und der Basen gleich groß. Ein pH-Wert von 0 bis 6,9 ist demnach sauer. Ein Wert von 7,1 bis 14 wird als basisch bezeichnet.

  • Je kleiner die Zahl, desto saurer ist die Flüssigkeit
  • Ein pH-Wert von 7,0 ist neutral
  • Je höher der pH-Wert, desto basischer ist die Lösung

Wenn nun eine Übersäuerung des Körpers so schädlich ist, liegt es doch nahe, durch Zuführung von Basen, die überschüssige Säure zu neutralisieren.

 

Basisches Wasser gegen Übersäuerung?

Daher gibt es immer mehr Anbieter von sogenanntem basischem Wasser. Über bestimmte Verfahren wird dabei Wasser basisch gemacht. Durch Trinken von diesem basischen Wasser soll die überschüssige Säure abgeführt, bzw. neutralisiert werden.

Mit Hilfe der Elektrolyse, die die natürlich vorkommende elektrische Ladung in den Magnesium- und Kalziumionen nützt, wird das Wasser in basische und Säureteilchen aufgespalten. Dieses ionisierte Wasser wird dann auch als basisches Wasser bezeichnet, da es einen pH-Wert von mehr als 7 hat.

Besonders in Japan ist dieses Wasser sehr populär. Die japanische Gesundheitsbehörde empfahl lange Zeit sogar basisches Wasser aus Wasserionisierungsgeräten.

Mittlerweile traten aber so viele Magen-Darm Probleme durch das Trinken dieses basischen Wassers auf, dass man hier mittlerweile viel zurückhaltender auftritt.

 

Ionisiertes Basisches Wasser stört die Verdauung

Im Magen des Menschen herrscht ein extrem saures Klima. Der pH – Wert befindet sich zwischen 2,4 und 1,2. Dieser hohe Säuregehalt ist gleich für eine ganze Reihe von Funktionen wichtig:

  • Die Säure verdaut unsere Speisen
  • Sie bietet Schutz gegen Bakterien und Viren
  • Sie unterstützt den Prozess der Eisweißspaltung durch verschiedene Enzyme
  • Sie sorgt für die gesunde Aufnahme bestimmter Mineralien und Vitamine

Trinkt man basisches Wasser, wird die Säurebildung unterdrückt, der Magen kann seinen Aufgaben nicht mehr nachkommen.

Zusätzlich problematisch ist dann natürlich die Gabe von Säureblockern.

Dr. med. Desanka Petricevic-Riedl, Allgemeinärztin, steht dem Einsatz von basischem, ionisiertem Wasser daher sehr skeptisch gegenüber. Sie meint, die Magensäure sei eben wichtig, um den Körper zu schützen. Sie verhindert das Eindringen von schädlichen Bakterien in die Magenwand und in die Blutzirkulation.

 

Die Mineralien aus ionisiertem Wasser werden vom Körper nur schlecht aufgenommen

Hartnäckig wird uns weis gemacht, Mineralwasser sei für den Körper auf Grund der enthaltenen Mineralien wertvoll.

Mineralien sind aber nicht gleich Mineralien. Grundsätzlich sind Mineralien zwar anorganisch, aus der Nahrung aufgenommen verfügen sie aber über eine höhere Bioverfügbarkeit, d.h. sie können besser vom Körper aufgenommen und verwertet werden.

Mineralien in Mineral- und Leitungswasser liegen selten in Reinform, sondern meist in komplexen, chemischen Verbindungen vor. Beim Herauszulösen des reinen Minerals entstehen Abfallprodukte, die entweder abtransportiert und ausgeschieden werden müssen oder sich im Körper ablagern.

Mineralien mit hoher Bioverfügbarkeit liegen jedoch in sogenannter chelatierter Form vor. Sie sind eingebettet in Chelate, organische Stoffe wie Aminosäuren (Eiweißbausteine) oder Laktate (Salze der Milchsäure) die der Körper zusätzlich verwerten kann. Es entstehen weniger Abfallprodukte. Chelate umhüllen die Mineralstoffe und erleichtern und verbessern den Transport und die Aufnahme der Mineralstoffe im Körper.

Dies wurde auch in mehreren Studien nachgewiesen. So kann beispielsweise chelatiertes, an Aminosäuren gebundenes Magnesium bis zu 5 mal besser assimiliert werden als, anorganische Magnesiumverbindungen, wie z.B. Carbonate, Sulfate, Oxide.

Vergleichbare Ergebnisse wurden für andere Mineralien ermittelt.

 

Die anorganischen Mineralien im ionisierten Wasser unterstützen das Entstehen arterieller Ablagerungen und verursachen Gelenkprobleme

Durch die Ionisierung entstehen allerdings Verbindungen, die den Körper eher belasten, als entlasten, bzw. entsäuern. Diese Stoffe kann der Körper nicht verwerten. Sie werden ausgeschieden oder lagern sich im ungünstigsten Fall im Gewebe, in den Arterien oder Gelenken ab.

Eine Hochleistungsfilterung des Wassers filtert somit neben anderen Fremdstoffen auch Mineralien aus dem Wasser. Diese sind für unseren Körper nur schwer verwertbar, d.h. der Großteil wird ausgeschieden, der verbleibende Rest aber sammelt sich im Körper an und belastet ihn nachhaltig.

Hochreines, gefiltertes Wasser hat eine höhere Entgiftungs- und Transportkapazität als mineralhaltiges Wasser.

Es kann daher Nährstoffe besser transportieren und „Schlacke“ aus dem Körper entfernen.

Da der Körper allenfalls ca.5% der Mineralien aus dem Wasser aufnehmen kann ist hochgefiltertes Wasser dem mineralstoffhaltigen Wasser vorzuziehen.

Die notwendigen Mineralien holt sich der Körper wesentlich besser aus einer gesunden, reich an pflanzlichen Produkten, Ernährung.

 

Basisches Wasser als Gesundheitsrisiko

Ist die langfristige Aufnahme von basischem Wasser eventuell sogar gesundheitsschädlich? Es existieren keine langfristigen Studien über die Verträglichkeit.

Ganz im Gegenteil – denn es existieren doch einige Studien, die die negative Auswirkung von Basen auf Pflanzen und Tiere belegen.

Viele Anbieter von basischem, ionisiertem Wasser, vertreten die These, dass das Trinken von basischem Wasser das Risiko an Krebs zu erkranken verringern würde. Auch da verweist Dr. Mercola, ein amerikanischer Arzt und Gesundheitsexperte, auf einige Studien, die eher gegenteiliges vermuten lassen:

Laut Gilles untersuchte Tumore und Säurehaltigkeit. Nach seinen Studien machen Tumore sich unausweichlich selbst sauer – sogar in einer basischen Zellstruktur, sie erschaffen also ihre eigene Acidität.

Andere Wissenschaftler, die Anti-Krebsmittel entwickeln, die Tumorzellen durch einen Eingriff in die interzellulare pH-Wert-Regulation abtöten sollen, haben herausgefunden, dass nicht basische Behandlungen den gewünschten Erfolg bringen, sondern starke säurehaltige Behandlungen diesen erzielen.

Die Wahrheit ist wohl, dass alkalisches Wasser keine Wunderwaffe gegen Krebs ist.

Wasser, das zu sauer oder zu basisch ist, kann sich nachteilig auf die menschliche Gesundheit auswirken und zu ernährungsphysiologischem Ungleichgewicht führen.

Für die Gesundheit ist es die Säure-Basen-Balance von entscheidender Bedeutung. Sie reguliert Kreislauf, Atmung, Verdauung, Ausscheidungen, Abwehrkraft, Hormonhaushalt usw. des Körpers. Jeder Körperbereich benötigt einen bestimmten pH-Wert um seine Arbeit verrichten zu können. Alles ist in Balance.

Dabei gilt: sowohl eine Übersäuerung als ein generelles Umkippen in den basischen Bereich, führt zu einer Erkrankung. Der Magen kann nur in einem sehr engen sauren Bereich arbeiten. Gleiches gilt für das Blut.

 

Basisches Wasser ist nicht hochreines gefiltertes Wasser

Basisches Wasser ist ja zunächst nur per Elektrolyse ionisiertes Wasser, das dann einen basischen pH-Wert hat.

Im Wasser befinden sich aber Hunderte oder gar Tausende anderer Fremdstoffe und Partikel. Wie an anderer Stelle bereits erwähnt, zeichnet sich aber ein gutes, sauberes und gesundes Wasser gerade durch einen geringen Gehalt an Fremdstoffen aus. Bei der zunehmenden Belastung durch beispielsweise Nitrate oder Medikamentenrückstände und viele andere Fremdstoffe, wird ein gesunder Reinheitsstatus nicht mehr erreicht.

Es waren ja die Forschungsarbeiten von Prof. Vincent, der in groß angelegten Studien den Zusammenhang von belastetem Wasser und Krankheit nachweisen konnte. Prof. Vincent fordert für eine gute, entgiftende und Entschlackung des Wassers eine geringe Belastung des Wassers mit ca. 60 bis 80 ppm, entsprechend einem Leitwert von allenfalls 130 Mikro Siemens.

Erklärung: je weniger Fremdstoffe, gemessen in ppm(Parts per Million) im Wasser sind, desto weniger leitend ist es(gemessen in Mikrosiemens), desto besser kann es seiner Funktion als Transportmittel nachkommen,.

 

Ist basisches Wasser nun eine Lösung gegen Übersäuerung?

Abschließend stellen wir fest: Basisches, ionisiertes Wasser erfüllt keine der von Prof. Vincent aufgestellten Forderungen für ideales Trinkwasser. Wir raten daher vom Trinken basischen Wassers ab. Dies spricht jedoch nicht gegen die befristete Einnahme basischen Wassers oder basischer Nahrungsergänzungsmittel innerhalb einer Kur.

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