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Ein erstaunliches Experiment – überraschend, aber auch ermutigend

Pestizide sind überall. Wir können Ihnen nur schwer ausweichen. Etwa 60 Millionen Euro geben beispielsweise Freizeitgärtner in Deutschland jährlich für Pflanzenschutzmittel aus. Viele dieser für Schnecken, Pilze und Co. hochgiftigen Produkte enthalten den Wirkstoff Glyphosat: Laut einer neuen Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird dieser Wirkstoff als „wahrscheinlich krebserregend“ und zellschädigend eingestuft. Der Bund hat hier schon vor Jahren mit einem drastischen Videofilm gewarnt, den er dann auch prompt auf Druck der Agrarwirtschaft zurückziehen musste. Insider finden ihn natürlich noch im Netz.

Wesentlich mehr dieses Stoffes bringt natürlich die Landwirtschaft auf Ihren Böden aus. Aber auch die Kleingärtner tun sich (und unserer Umwelt) damit keinen Gefallen. Denn Pestizide sind gefährlich und giftig.

Aber was passiert, wenn man die Hauptquellen für Pestizide vermeidet?


Ein erstaunliches Experiment

Mit Hilfe von Wissenschaftlern des Swedish Environmental Research Institute startete die schwedische Supermarktkette Coop einen Test. Zwei Wochen lang ernährte sich eine fünfköpfige Familie ausschließlich ökologisch, alle Lebensmittel wurden durch ökologische Bioprodukte ersetzt.

Zu Beginn des Versuchs, untersuchten die Forscher Urinproben aller fünf Familienmitglieder. Jeder von ihnen war mit einer Vielzahl von verschiedenen Pestiziden im Körper belastet.

„Wir fanden in allen Proben Insektizide, Pilzbekämpfungsmittel und Pflanzenwachstumsmittel“, erklärt Jörgen Magner vom Swedish Environmental Research Institute in einem Video.

Pestizide bei BioernährungWas geschah nun in dem zweiwöchigen Experiment?

Nach den zwei Wochen wurde der Urin der Familienmitglieder erneut im Labor untersucht. Das Ergebnis war in dieser Deutlichkeit doch überraschend: Schon nach 14 Tagen biologischer Ernährung war ein großer Teil der Pestizide aus dem Körper der fünf Familienmitglieder verschwunden.

Einschränkend zeigt sich in der Studie, dass dies vor allem für Kinder galt. Erwachsene Menschen haben wohl über die Jahre so viel Gifte eingelagert, dass hier der Effekt nicht ganz so deutlich war.

Pestizide

Was sind Pestizide?

Pestizide ist die allgemeine Definition für Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel.
Man gliedert die Pestizide nach ihrer Verwendung in verschiedene Gruppen. Die wichtigsten sind:

  • Fungizide (gegen Pilzbefall)
  • Insektizide (gegen Insekten)
  • Herbizide (gegen Unkräuter)
  • Molluskizide (gegen Schnecken)

Gesundheitsgefährdung durch Pestizide

Pestizide sind Gifte. Neben akuten Vergiftungen werden vermehrt gesundheitliche Langzeitfolgen beobachtet. Pestizide stehen im Verdacht, an der Entstehung von folgenden Erkrankungen entscheidend beteiligt zu sein:

  • Krebs
  • Fortpflanzungsstörungen
  • Diabetes
  • Autismus
  • Asthma
  • Geburtsfehlern
  • Parkinson
  • Alzheimer
  • und vielen weiteren Krankheiten

Das dokumentiert „Beyond Pesticides“, eine amerikanische Organisation, die sich für den Schutz der Umwelt und die Gesundheit der Verbraucher einsetzt. Sie erstellten eine „Datenbank für Krankheiten, die durch Pestizide verursacht werden“ (Pesticide-Induced Diseases Database).

Greenpeace warnt ebenso: „Studien verdeutlichen statistische Zusammenhänge zwischen der Pestizidexposition und einem höheren Risiko für Fehlentwicklungen, neurologische und immunologische Störungen sowie einige Krebsarten.

Diese Erkenntnisse gelten inzwischen als gesichert.

Wie kommen die Gifte in unseren Körper?

Vor allem über die Nahrung gelangen die Giftstoffe in unseren Körper. Aber eben auch über die Luft(Staub) und das Wasser.

So gelangen Pestizide in unseren Körper

Wer und was ist betroffen?

  • Die höchste Belastung tragen natürlich Arbeiter in landwirtschaftlichen Betrieben und Anbaugebieten.
  • Dramatisch ist dies in Ländern, in denen kaum Gesetze bestehen, bzw. diese nicht kontrolliert werden.
  • Kinder sind besonders gefährdet.
  • In Regionen mit intensiver Landwirtschaft ist die Aufnahme von Pestiziden deutlich wahrscheinlicher.
  • Das Bienensterben ist mittlerweile gesichert zu einem wesentlichen Anteil auf Pestizide zurückzuführen.
  • Praktisch jeder nimmt über die Nahrung und Trinken einen Giftcocktail zu sich.

Der Giftcocktail

Ein großes Problem ist, dass es eine Vielzahl von Wirkstoffen(Pestizide) gibt. Es ist fast unmöglich, exakt nachzuweisen, dass genau ein Pestizid eine bestimmte Krankheit auslöst. Und so gelingt es den Pharmaproduzenten immer wieder, sich einem Verbot zu widersetzen – nach dem Motto: „Beweist doch mal, dass unser Düngemittel/Wirkstoff/Pflanzenschutz gefährlich ist!“

Dazu kommt ein anderer Effekt, nämlich der, der gegenseitigen und kumulierten Wirkung von chemischen Stoffen:

„Wir wissen nur sehr wenig darüber, welche Langzeitschäden entstehen können, wenn wir Lebensmittel essen, die mit Pestiziden verseucht sind“, so Magner in dem schwedischen Versuch. „Was wir aber wissen ist: Chemikalien können weit mehr Schaden anrichten, wenn sie in Kombination mit anderen Schadstoffen im Körper auftauchen.“ Und das ist der Fall, wenn man sich von herkömmlichen Lebensmitteln aus dem Supermarkt ernährt.

All diesen Stoffen und Gefährdungen auszuweichen, ist heute fast nicht möglich. Hauptquelle sind konservativ hergestellte Nahrungsmittel. Aber auch im Wasser finden sich Pestizide – selbst im Mineralwasser. So fand beispielsweise eine von Global2000(Österreich) initiierte Untersuchung Pestizide und andere Kontaminierungen in fast jedem dritten Mineralwasser. Gemeinsam mit dem Umweltbundesamt wurden dort 21 herkömmliche österreichische Mineralwässer auf ihre Reinheit getestet.

In einer Fachzeitschrift war zu lesen, dass ein Wasserwerk etwa 100.000 Euro aufwenden muss, um ein Kilogramm Pestizide aus dem Wasser zu filtern. Das ist wohl auch der Grund, warum die Höchstwerte für Pestizide immer wieder erhöht werden auf Werte, die gerade noch als gesundheitlich unbedenklich gelten. Und was nutzt ein Grenzwert für einen Giftstoff, wenn wir eben nicht nur diesen einen Giftstoff, sondern in der Summe eine ganze Palette von Giften aufnehmen? Dazu kommen ja auch Medikamentenrückstände, Schwermetalle, andere chemische Verbindungen und Mikroplastikpartikel.

Wir sind doch nicht hilflos ausgeliefert

Die gute Nachricht: wir können doch etwas tun! Einziger, aber wirksamer Schutz heute: die konsequente Ernährung per Bio-Lebensmittel und das Trinken von hochreinem, gefiltertem Wasser.

Durch den Kauf von Biolebensmitteln unterstützen wir die Biolandwirtschaft. Jeder Biobauer hilft, die Gesamtbelastung mit Pestiziden zu verringern.

Durch den Einsatz von hochwertigen Wasserfiltern vermeiden wir die Aufnahme von Giftstoffen über das Wasser.

Water4Life bietet hier auch mit seinen Ideal Water Filtern und Wassertankstellen alternative Lösungen an.

Dies zeigt überdeutlich diese interessante Studie des Swedish Environmental Research Institute.

 

Quellen:
Greenpeace.de
Huffingtonpost.de
bund.net Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)
Beyond Pesticides
Studie der Supermarktkette in Schweden Coop.se