Seite Auswählen

Fracking – Ein Phänomen unserer Zeit?

Der Begriff „Fracking“ oder auch „Hydraulic Fracturing“ beschreibt jenen Prozess, um durch Aufbringung von Flüssigkeitsdruck in tiefliegenden Erdreichen unter anderem Erdgase und –öle aus dem Gestein herauslösen zu wollen. Hierbei kommen sowohl chemische Zusätze wie auch Stützmittel (z.B. Quarzsand) zum Einsatz. Das Ziel ist die Durchlässigkeit der Gesteinsschichten zu erhöhen, um so die Produktivität und damit den Ertrag steigern zu wollen. In einigen Ländern und Regionen der Erde ist das Fracking verboten.

Vordringlich wird das Verfahren in den USA angewandt – damals ein wahrer Boom, der wiederum über die geförderter Mengen zu einem Preisverfall auf den Märkten führte. Doch steht nicht nur die Rentabilität dieses Verfahrens aus ökonomischen Gründen zur Diskussion.

Sicher auch von der eigenen Verschuldung getrieben, unterstützt die US-Regierung seit 2013 die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren, um sich eigenstrukturell über den Verkauf von gefördertem Erdgas (als Flüssiggas) ins Ausland (nach Japan und Europa) weiter erhalten zu wollen.

„Eigenstrukturell“ bedeutet auch hier, wie bei mehrheitlichen Strukturen: die Erhaltung gewohnt hierarchischer Ordnungsstrukturen, wie man sie in der Regel in der Familie, dem Unternehmen und in diesem Fall auch staatlichen Strukturen nachsagen mag. Mehrheitliches Wissen, Gewohnheiten und Konditionierungen sind auf hierarchische Denk- und Ordnungsstrukturen und deren Erhaltung ausgerichtet.

Und gerade dieses Erhaltungsbestreben wird zusätzlich vom Zinseszins des Geldsystems „beflügelt“ und lässt den Menschen in immer absurdere Technologien, Produkte und Dienstleistungen ins Leben rufen, um alles weiter am Laufen halten zu wollen. Ein insgesamt verantwortungsloses und unvernünftiges Unterfangen, was im Kern auch das Urverhaltensmuster des Menschen darstellt: Unverantwortlichkeit und Unvernunft – beides signifikante Verhaltensmuster hierarchisch organisierter Strukturen.

Das Geldsystem (innerhalb der Ordnungshierarchie) stellt hier lediglich den Spiegel einer in sich leeren Gesellschaft dar, die sich über den Zins und dessen Teilhabe auf den eigenen Konten gegenseitig selbst versklavt – auf Kosten von Mensch und Natur.

Der Zins aus einem Kredit wird bei der Geldschöpfung aus dem Nichts nicht mitgeschaffen und liegt implizit als Mangel vor und treibt den Kreditnehmer zum Wertschöpfen an. Die Vergabe von zinsen auf das eigene Konto stellen, hierbei lediglich die Arbeit eines anderen dar. Denn Geld arbeitet nicht, dies geschieht nur durch die Wertschöpfungsfähigkeit der Menschen und die Natur mit ihren Ressourcen.

Ein rechtlicher Hinweis nebenbei: BGB §248 Abs. 1: Eine im Voraus getroffene Vereinbarung, dass fällige Zinsen wieder Zinsen tragen sollen, ist nichtig.

Der Mensch bewegt sich in der konditionierten Vorstellung, durch Ausbeutung der Natur notfalls wohl auch ohne sie auskommen zu wollen. Wunschdenkneurosen mit nur einem Ausgang.

Das gewohnte Prinzip lautet: „Marktlücke finden und gewinnbringend besetzen.“ Je mehr Marktlücken entstehen, umso komplexer wird die Struktur und umso mehr Aufwand (Energie, Wertschöpfung und Geldmittel) muss wiederum zur Erhaltung betrieben werden. Also ein schwieriges Unterfangen – auch für einen selbst.

Soviel zu den organisatorischen Hintergründen und Ursachen, beruhend auf menschlichen Konditionierungen und Konventionen.

Hydraulic Fracturing führt über die Einbringung jener chemischen Mittel zu einer zusätzlichen Belastung des Grundwassers, was wiederum zu vermehrtem Filtrationsaufwand führt. Im Kern haben wir es bei der Gewinnung mit einer Problemverschiebung zu tun, die wiederum zu Lasten anderer geht, die gegebenenfalls das Produkt „Erdgas“ auch noch erwerben sollen. Ein klarer Verdacht auf Irrsinn. Alles Getane kommt zum Menschen zurück.

Zeit zum Umdenken?
Aber sicher. Doch reicht es nicht aus, nur mit dem Schuldfinger gewohnt auf die Verursacher zu zeigen. Denn wir haben es hier mit einem strukturellen Problem zu tun, dass seine Ursachen und den gesellschaftlichen Konventionen und sich somit in den Konditionierungen des Einzelnen wiederfindet.

Lösungsansätze finden sich also nicht im gewohnten Denk- und Handelungsmuster wieder – denn führen diese ja nur zu dem, was man bereits kennt – auch wenn man sich das noch so sehr wünschen mag.

Fracking ist einmal mehr ein Signal das Bestehende insgesamt zu hinterfragen – nicht selten sich selbst zu hinterfragen, um den eigenen Umdenkprozess ins Laufen zu bringen.

Quelle: BERG.Blog
Technische Quelle: Wikipedia